Samstag, 30. August 2014

Schlafmangel : Schulstart ist deutlich zu früh

 Schlafmangel in der Schule : Schulbeginn erst ab 8:30 ?


Davon können viele Schüler in Deutschland nur träumen..

Ein späterer Schulstart gegen die Auswirkungen und medizinischen Risiken von Schlafmangel.

Genau das ist der Vorschlag von Schlafexperten bzw. Kinder- und Jugendärzten in den USA und in England. Die Fachgesellschaft American Academy of Pediatrics schlägt vor, dass die Schule künftig statt um 8.00 morgens um 8.30 beginnt. Als ersten Schritt. Idealer wäre gerade für viele Jugendliche ein Schulbeginn ab 10:00. Auch in Deutschland weisen Ärzte und Psychotherapeuten schon lange darauf hin, dass ein früher Schulbeginn zu Problemen führen kann.

Schlafmangel bei Jugendlichen ist ein erhebliches gesundheitliches und gesellschaftliches Problem

 

Jugendliche würden im Schnitt mindestens 8,5 bis 9 h Schlaf pro Tag benötigen. Studien zeigen aber, dass nur knapp die Hälte der Jugendlichen überhaupt auf eine solche Schlafdauer kommen.

Daran ist nicht nur Facebook bzw. Handy- und Computer-Nutzung Schuld. 
Vielmehr verändert sich in der Pubertät der Schlafrhythmus, so dass spätere Einsclafzeiten bzw. Problemen beim Aufwachen am frühen Morgen zu erwarten sind.

Zudem weiss man, dass sich die Menschen hinsichtlich ihrer Chronobiologie dahin gehend entscheiden, ob sie eher zum frühen Aufstehen oder zum Langschläfer geboren sind.

Darauf nimmt aber bei uns das Schulsystem bisher keine Rücksicht.
Dies gilt umso stärker, wenn Kinder dann noch aufgrund von längeren Anfangswegen mit dem Bus noch früher als unbedingt notwendig aus dem Bett gejagt werden. Studien zeigen, dass bereits eine Stunde Schlafmangel bei diesen Schülern zu Notenverschlechterungen um jeweils eine Note führen. Ganz zu schweigen von den erheblichen gesundheitlichen Auswirkungen des Schlafmangels

Der Schlafexperte Russell Foster von der Uiversity of Oxford weist hinsichtlich des Schulbeginns am Morgen hin : "Alles ist besser als 8 Uhr. 8:30 wäre ein Anfang, 10 Uhr wäre noch viel besser".

Früher ins Bett : Hilft das gegen Schlafmangel ?

 

In den jetzt anlaufenden Diskussionen zur Bedeutung von Schlafmangel bei Kindern- und Jugendlichen wird dann gerne behauptet, man müsse die Kinder einfach früher ins Bett schicken.

Sicher, den Eltern wird kaum eine Alternative bleiben. Doch damit wird der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus der Kinder und Jugendlichen gestört.

Unser Schlaf wird ja durch den Botenstoff Melatonin geregelt. Dieses Signal wiederum wird durch Helligkeit um uns herum gesteuert.

Wenn also ein Kinder bereits bei Helligkeit ins Bett geschickt wird, aber in völliger Dunkelheit geweckt wird, wird die natürliche Regulation des Schlafs ausser Kraft gesetzt.

Dies kann dann zu ähnlichen Effekten führen, wie Diät-Versuche bei Übergewicht.
Zwar ist mir persönlich kein Yo-Yo-Effekt bei Schlafmangel bekannt, aber es ist halt eine spezielle Form der Schlafmanipulation, die dann durch Gegenregulationen des Körpers beantwortet wird.

 Späterer Schulstart gegen Schalfmangel -  Nicht machbar ?

 Gerne wird argumentiert, dass ein späterer Schulstart organisatorisch nicht umsetzbar wäre.
Bräuchten dann berufstätige Eltern noch einen speziellen Hort für die Kinder, damit sie zur Arbeit fahren können ?

Müssten unsere Lehrerinnen und Lehrer wohlmöglich noch Länger als bisher schon in der Schule verweilen ? Wo sie doch schon so über Überlastungen bzw. Burnout klagen ?

Alles schön und gut. In den aktuellen Diskussionen über eine Ganztagesschule sollte man aber eben nicht vergessen, dass es eine Chronobiologie des Körpers gibt.

Wir sollten doch versuchen, unser Schulsystem an die natürlichen Vorgaben des Gehirns bzw. des Schafrhythmus anzupassen bzw. zumindest die Erkenntnisse der Schlafmedizin und der Kinder- und Jugendärzte ernst zu nehmen.












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